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Hof-Aussiedlung

GESCHICHTE

Im Jahr 1981 verstarb der Vater des heutigen Hofleiters Daniel Baltes. Dies war gleichbedeutend mit dem Ende des damaligen kleinen Bauernhofes am vorderen Eck des Stegener „Geerelwee“.

Die Leidenschaft für die Landwirtschaft erbte Daniel allerdings von seinem Vater. Eine Leidenschaft, die ihn ab Mitte der 80er Jahre dazu verleiten sollte, mit Hilfe seines Großvaters, den Betrieb Schritt für Schritt wieder aufzubauen. „Von kleinem an wollte er immer nur Landwirt werden“ erinnert sich seine Mutter noch heute.

Im Schuljahr 1990/91 absolvierte Daniel dann im, in Ettelbrück ansässigen „Lycée Technique Agricole“ einen CATP-Abschluss. Dies wurde folglich zum konkreten Startschuss des Neuaufbaues. Hinzu kamen vorsichtige Pachtungen von Land, die den Hof kontinuierlich wachsen ließen.

1995, also nur fünf Jahre später sollte dann der nächste existenzielle Schritt im Aufbau des Betriebes eingeläutet werden. Vom traditionellen Standort inmitten des kleinen Stegens ging es an den, bis dato unberührten, Dorfrand „Um Suewel“. Hier hatten Daniel und seine Frau Myriam den idealen Ort für die Entwicklung des Hofes ausgemacht. Zum Beginn des Jahrtausends folgte dann der Bau des Eigenheimes auf dem Standort des Hofes.

Nachdem, mit dem Bau des eigenen Hauses, ein Grundstein im Privatleben gelegt wurde, kam Ende 2000 die Kehrtwende aus der Sicht des Hofes dazu. Um den Jahreswechsel 2000/2001 entschieden sich Daniel und Myriam nämlich dazu den Hof komplett auf Biologische Landwirtschaft umzustellen.

Die darauffolgende Suche nach einem neuen Projekt fand im Jahr 2006 ein Ende. Dies mit der Entscheidung künftig zum ersten Betrieb in Luxemburg zu werden, der eigens gewonnen Ziegenmilch zu biologischem Ziegenkäse verwandelt und vermarktet. Die dazu notwendige Käserei wurde im Jahr 2007 fertiggestellt.

Das, bis jetzt, neueste Standbein des Hofes entwickelte sich aus Myriams langjähriger Liebe zu den Pferden von der Isländischen Insel. Ein lebenslanger Traum ging im Jahr 2015 mit der Gründung der „Islandpäerd vum Äernzdall“ in Erfüllung.

Umstellung auf Bio

BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT

Bereits in den frühsten Jahren ihrer Jugend entwickelte Myriam ein, immer größer werdendes, Natur-Bewusstsein. Diese Affinität sollte sich auch während der Konzeption und dem Wiederaufbau des Betriebes mit einbringen.

Es brauchte jedoch etwas mehr als nur eine Affinität um einen, für den Hof, existenziellen Schritt einzuleiten. So macht Daniel rückwirkend die BSE-Krise im Jahr 1998 mitverantwortlich dafür, dass man nur wenige Jahre später der konventionellen Landwirtschaft den Rücken kehrte. Die, im Jahr 1986 in Großbritannien erstmals entdeckte Rinderseuche, brachte rund 12 Jahre später auch den nationalen Fleischmarkt zum Zusammenbruch. Dieser Zusammenbruch führte Daniel und Myriam nochmals deutlich vor Augen wie schnelllebig doch die Eigenständigkeit ist. Für Beide war diese Erkenntnis am Ende nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Entscheidung den Betrieb fortan biologisch zu bewirtschaften getroffen.

Normalerweise ist dieser Wechsel mit einem hohen Aufwand bezüglich der strengen Auflagen und Richtlinien verbunden. Glücklicherweise war der Hof bereits in den Jahren zuvor dermaßen nahe an diesen Richtlinien bewirtschaftet worden, dass die Hürde „Biologische Landwirtschaft“ letztendlich recht problemlos zu überwinden war. Im Januar 2001 durfte der Hof dann die offizielle Umstellung feiern. Damals wurden diese Auflagen immer für eine Dauer von fünf Jahren unterschrieben. Nach diesen ersten fünf Jahren stellte sich heraus, dass sowohl Daniel als auch Myriam noch weiter vom Konzept „Bio“ überzeugt waren als zum Zeitpunkt der ersten Unterschrift. Dies führte herbei, dass aus dem initial befristeten Wechsel eine Entscheidung auf Lebenszeit wurde.

Einzug der Ziegen

ZIEGEN & KÄSEREI

Mit dem Strom zu schwimmen war Daniel und Myriam schon immer etwas fremd. So war man auch für den Betrieb auf der Suche nach etwas einzigartigem. Diese Suche konkretisierte sich spätestens mit dem Wechsel zur biologischen Landwirtschaft. 

Diese Umstellung ließ den Wunsch nach einem neuartigem Projekt nämlich weiter wachsen. Die Saht dieser Neuerfindung des Hofes sollte dann im Jahr 2003 bei einer Versammlung des Leader Mullertahl gesät werden. Damals wurden in einer größeren Runde unterschiedliche Projekte angesprochen. Unter diesen auch die Thematik der Ziegenhaltung und Käseproduktion

Anschließend an diese Versammlung folgten zwei Jahre der Überlegungen und Konzeption, ehe im Jahr 2005 das Projekt quasi geerntet werden konnte. Die Entscheidung war gefallen – der Bio-Haff Baltes sollte zum ersten Luxemburger Betrieb werden, der Biologischen Ziegenkäse herstellt.  

Im gleichen Jahr dann wurden zum ersten Mal Ziegen auf dem Hof gemolken. Etwas versetz zu der Premiere im Stall, versuchte sich Myriam nur ein Jahr später bereits an der Produktion des Käses. 2006 zur Planung und dem Aufbau der Käserei wurde mit Christine Kandels eine Fachfrau an Bord geholt, die dann auch mit dem Start der Produktion ein Jahr später die praktische Leitung hiervon übernahm.

Im gleichen Jahr am Ostermontag 2007 debütierte dann die fertigen Produkte. Der erste Luxemburger Bio-Ziegenkäse fand sein Publikum auf dem Ostermarkt in Larochette. Wie sich unser Sortiment heute, also mehr als ein Jahrzehnt später zusammenstellt, findet ihr übrigens hier.

Geburt der "Islandpäerd vum Äerenzdall"

PFERDE

Bereits 1980 zogen bei Myriam und ihrer Schwester die ersten Islandpferde namens Fluga und Grani ein. Die Ponys aus Island zählten damals nur wenige Artgenossen im Großherzogtum. Doch sollte sich daran in den kommenden Jahren einiges ändern.

Mit dem Pferdevirus infizierte sich Myriam also bereits besonders früh. So gehörten Pferde, vor allem jene von der kleinen Insel aus dem Atlantik, schon immer zum Hof dazu. Dieses Hobby schlich sich in den Anfangsjahren des Betriebes immer weiter vor und wuchs, wenn auch anfangs recht zurückhaltend, stetig.

Durch den zweiten Infektionsfall in der Familie (Tochter Lena-Marie) wurde dann vor einigen Jahren klar, dass aus diesem Hobby durchaus mehr werden könnte. Die vermehrten Bemühungen der einzigen Tochter, Lena, regten eine Vergrößerung des bis dato existierenden Betriebszweiges an.

Hierbei standen neben der Liebe und der Leidenschaft für das Pferd an sich auch Aspekte wie die Faszination für Zucht und Vererbung im Vordergrund.

Die „Islandpäerd vum Aerenzdall“ wurden 2015 das offizielle Resultat dieser jahrelangen Entwicklung. Neben der traditionellen Boxenhaltung und den Auslaufställen legten sowohl Myriam als auch Lena viel Wert auf die Konzeption des Paddock-Trail. Eine Form der Haltung, die besonders viel Wert auf die Nähe zur natürlichen Lebensweise des Pferdes legt!

Quasi als Selbstläufer füllte sich folglich der Stall, die Nachfrage nach pferdegerechter Haltung und gutem Unterricht wuchs. Aus dem ehemaligen Hobby entstand also der heutige Betrieb mit Pensionspferden sowie eigenen Reit und Zuchtpferden. Genaueres zur Philosophie lesen Sie hier!

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